Regulation der RNA-Interferenz in Drosophila

Kleinen nicht-kodierende RNAs weisen ein enormes biotechnologisches und therapeutisches Potential auf. Drosophila hat sich als hervorragender Modelorganismus zur Aufklaerung der zu Grunde liegenden Prozesse erwiesen. In Drosophila existieren zwei verschiedene Klassen von kleinen nicht-kodierenden RNAs (sog. micro RNAs: miRNAs und small interfering RNAs; siRNAs), welche ueber zwei konzeptuell aehnliche jedoch mechanistisch unterschiedliche Regulationswege operieren, den miRNA- und dem RNA-Interferenz (RNAi) Regulationsweg. Obwohl viele der zentralen Protein-Komponenten bereits identifiziert wurden - alle davon haben humane Homologe - ist bislang unbekannt wie diese Regulationswege in vivo reguliert werden. Publizierte und nicht-publizierte Daten deuten darauf hin, dass RNAi in einigen Geweben reprimiert, in anderen hingegen durch das Auftreten von doppelstraengiger RNA (dsRNA) induziert wird. Es liegt daher nahe anzunehmen, dass RNAi im lebenden Organismus regulatorischen Kontrollen ausgesetzt ist. Ich schlage vor mit einer Kombination aus Genetik und Biochemie zu untersuchen, wie und warum RNAi in Oozyten-Keimzellen inaktiv ist und weshalb RNAi - aehnlich der Aktivierung der humoralen Immunantwort - in somatischen Geweben durch das Auftreten von dsRNA aktiviert wird.