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Räuber als Förderer von Mikrosporidien in Forstinsekten

Predators and microsporidia transmission in forest insects

Gernot Hoch (ORCID: )
  • Grant-DOI 10.55776/P20373
  • Förderprogramm Einzelprojekte
  • Status beendet
  • Projektbeginn 16.01.2008
  • Projektende 15.07.2010
  • Bewilligungssumme 128.184 €

Wissenschaftsdisziplinen

Biologie (45%); Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (55%)

Keywords

    Microsporidia, Lymantria dispar, Transmission, Predators, Biological control

Abstract

Die Übertragung des Krankheitserregers vom infizierten zum nicht infizierten Individuum ist ein Kernaspekt im Zusammenspiel von Insekten und ihren Pathogenen. Dabei kann die innige Beziehung zwischen Wirten und ihren Krankheitserregern sowohl von abiotischen als auch von biotischen Faktoren, wie z.B. weiteren Krankheitserregern, Parasitoiden oder Räubern, beeinflusst werden. Über die Interaktionen zwischen Räubern, ihren erkrankten Beuteinsekten und deren Pathogenen ist sehr wenig bekannt. Das Verhalten von Räubern könnte ein bedeutender Aspekt im Übertragungserfolg von Krankheitserregern sein, entweder weil die erkrankte Beute aus der Wirtspopulation entfernt wird oder weil lebensfähige Stadien des Pathogenes ausgebreitet werden. Wir wollen das folgende Modellsystem nutzen, um zu untersuchen, inwieweit die Übertragung von Krankheitserregern in Insektenpopulation durch das Verhalten verschiedener Räuber beeinflusst wird. Der Schwammspinner, Lymantria dispar, dient sowohl als Wirtsorganismus für zwei pathogene Mikrosporidien, Vairimorpha disparis und Nosema lymantriae, als auch als Beute für zwei Räuber, die generalistische Ameisenart, Formica fusca, und den spezialisierten Laufkäfer, Calosoma sycophanta. Frühere und derzeitige Forschungsarbeiten lieferten und liefern wertvolle Erkenntnisse über die Übertragungswege beider Mikrosporidienarten, die unterschiedliche Gewebe des Wirtes befallen. Sie zeigen aber auch die Grenzen unseres Wissen, wenn es um die Rolle und die Bedeutung von Räubern bei der Übertragung von Mikrosporidien in ihren Wirtspopulationen geht. Unsere Studie wird untersuchen, inwieweit Räuber durch Kontakt mit infizierter Beute den Krankheitserreger in der Population verbreiten, z.B. mittels kontaminiertem Kot oder Verschleppung der Sporen des Pathogens. In einem weiteren Schritt werden wir die Zahl der durch die Räuber freigesetzten Krankheitserreger und deren Infektiosität für Wirtsraupen bestimmen. Wir werden weiters testen, ob die Räuber zwischen gesunder und erkrankter Beute unterscheiden. Übertragungsexperimente unter Halbfreilandbedingungen sollen zeigen, ob die Räuber in der Lage sind, Krankheitserreger in der Umwelt des Wirtes zu verbreiten und somit neue Infektionen hervorzurufen. Diese Erkenntnisse lassen uns einschätzen, ob Räuber fähig sind, die Übertragung von Mikrosporidien in ihren Schmetterlingswirten zu fördern und daher den Erfolg von Mikrosporidien, die für die biologischen Schädlingsbekämpfung geeignet sind, zu erhöhen. In diesem Zusammenhang soll auch untersucht werden, ob die Räuber als "Nicht-Ziel-Organismen" durch Mikrosporidien beeinflusst werden.

Forschungsstätte(n)
  • Universität für Bodenkultur Wien - 100%
Internationale Projektbeteiligte
  • Mehmet Kanat, Kahramanmaras Sütçü Imam University - Türkei
  • Leellen Solter, Illinois Natural History Survey - Vereinigte Staaten von Amerika
  • Vincent DAmico, USDA Forest Service - Vereinigte Staaten von Amerika

Research Output

  • 12 Zitationen
  • 2 Publikationen
Publikationen
  • 2013
    Titel Influence of the forest caterpillar hunter Calosoma sycophanta on the transmission of microsporidia in larvae of the gypsy moth Lymantria dispar
    DOI 10.1111/afe.12000
    Typ Journal Article
    Autor Goertz D
    Journal Agricultural and Forest Entomology
    Seiten 178-186
    Link Publikation
  • 2013
    Titel Effects of the ant Formica fusca on the transmission of microsporidia infecting gypsy moth larvae
    DOI 10.1111/eea.12063
    Typ Journal Article
    Autor Goertz D
    Journal Entomologia Experimentalis et Applicata
    Seiten 251-261
    Link Publikation

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