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Neural effizientes Mathematiklernen in der Adoleszenz

Neurally efficient math learning in adolescence

Aljoscha C. Neubauer (ORCID: 0000-0002-1326-3104)
  • Grant-DOI 10.55776/P19842
  • Förderprogramm Einzelprojekte
  • Status beendet
  • Projektbeginn 01.07.2007
  • Projektende 30.06.2011
  • Bewilligungssumme 155.523 €

Wissenschaftsdisziplinen

Medizinisch-theoretische Wissenschaften, Pharmazie (40%); Psychologie (60%)

Keywords

    Neurale Effizienz, Hochbegabung, Mathematik, Intelligenz, Underachievement, Gender

Abstract Endbericht

Zahlreiche neurophysiologische Studien (teilweise des Antragstellers) zeigen, dass die Gehirne intelligenterer Personen während kognitiver Anforderungen effizienter arbeiten als jene von weniger intelligenten Personen. Jüngere Ergebnisse zu dieser "neuralen Effizienz" weisen nicht nur auf relevante Moderatorvariablen (wie Geschlecht oder verbale vs. räumliche Aufgabendomäne) hin, sondern zeigen, dass die Effizienz der Gehirnaktivierung auch durch das Ausmaß an (langfristig) erworbenem Wissen (bzw. Expertise) mitbestimmt ist. Ergebnisse aus Lernexperimenten, in denen kurzzeitiges Training das Ausmaß neuraler Effizienz erhöhte, untermauern die entscheidende Bedeutung effizienter Lernprozesse für kognitive Leistungen. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend wollen wir das Studium neurophysiologischer Grundlagen kognitiver Leistungsunterschiede auf jenen Altersbereich erweitern, in welchem Lernen und Wissenserwerb im Lebensmittelpunkt stehen: die Schulzeit im Jugendalter. Vor allem soll das Problem bedeutsamer Diskrepanzen zwischen intellektuellem Potential und schulischen Leistungen mancher Schüler (so genannter underachiever oder Minderleister) erforscht werden, speziell in der Domäne der Mathematik. Zusätzlich soll der hierbei häufig beobachtbare Geschlechtsunterschied berücksichtigt werden: Warum zeigen Mädchen teilweise schlechtere Mathematikleistungen in der Schule, obwohl sie über vergleichbare intellektuelle Potentiale verfügen? Können (vor allem auch weibliche) underachiever besonders von einem computergestützten Training jener visuell-räumlichen Fertigkeiten, die zentral für Mathematikleistungen sind, profitieren? Erhöht das auch die neurale Effizienz bei der Aufgabenbearbeitung? Im Hinblick einerseits auf das gesellschaftliche Anliegen, junge Menschen bestmöglich nach ihren Potentialen zu fördern und andererseits unter Beachtung aktueller Erkenntnisse der Gehirnforschung, soll das Projekt zu einem besseren Verständnis von Diskrepanzen zwischen intellektuellen Potentialen und schulischen Leistungen beitragen und vor allem bei der Klärung der Frage helfen, ob und inwieweit diese Diskrepanzen durch Training vermindert werden können. Ausgehend von aktuellen Befunden, welche gute Mathematikleistungen mit figural-räumlichen Kompetenzen und Strategien in Zusammenhang bringen, ist eine Prätest-Training-Posttest-Studie geplant, durch welche wir (a) neurophysiologische Korrelate der mathematischen Begabung bei Mädchen und Knaben, die über- vs. unter-durchschnittliche Schulleistungen in Mathematik zeigen, entdecken können; und (b) die (neurophysiologischen) Reaktionen dieser Personengruppen auf ein Training visuell- räumlicher Fertigkeiten untersuchen wollen. Im Hinblick auf Geschlechtsunterschiede in der Mathematikleistung soll damit die Frage beantwortet werden, ob das Training die Gehirne der Mädchen neural effizienter` beim Lösen mathematischer Aufgaben machen kann. Wir erwarten uns neurowissenschaftlich wie auch für die Pädagogische Psychologie relevante Erkenntnisse über die Ursachen von (Mathematik-)Underachievement speziell bei Mädchen (aber auch bei Knaben). Aus den Befunden sollten sich Implikationen ableiten lassen, wie seitens der Pädagogik mit Unde-rachievement` umgegangen werden könnte, bis hin zu zukünftigen Applikationen in Form neuerer neuropädagogischer` Zugänge wie z.B. Neurofeedback.

Zahlreiche neurophysiologische Studien (teilweise des Antragstellers) zeigen, dass die Gehirne intelligenterer Personen während kognitiver Anforderungen effizienter arbeiten als jene von weniger intelligenten Personen. Jüngere Ergebnisse zu dieser "neuralen Effizienz" weisen nicht nur auf relevante Moderatorvariablen (wie Geschlecht oder verbale vs. räumliche Aufgabendomäne) hin, sondern zeigen, dass die Effizienz der Gehirnaktivierung auch durch das Ausmaß an (langfristig) erworbenem Wissen (bzw. Expertise) mitbestimmt ist. Ergebnisse aus Lernexperimenten, in denen kurzzeitiges Training das Ausmaß neuraler Effizienz erhöhte, untermauern die entscheidende Bedeutung effizienter Lernprozesse für kognitive Leistungen. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend wollen wir das Studium neurophysiologischer Grundlagen kognitiver Leistungsunterschiede auf jenen Altersbereich erweitern, in welchem Lernen und Wissenserwerb im Lebensmittelpunkt stehen: die Schulzeit im Jugendalter. Vor allem soll das Problem bedeutsamer Diskrepanzen zwischen intellektuellem Potential und schulischen Leistungen mancher Schüler (so genannter underachiever oder Minderleister) erforscht werden, speziell in der Domäne der Mathematik. Zusätzlich soll der hierbei häufig beobachtbare Geschlechtsunterschied berücksichtigt werden: Warum zeigen Mädchen teilweise schlechtere Mathematikleistungen in der Schule, obwohl sie über vergleichbare intellektuelle Potentiale verfügen? Können (vor allem auch weibliche) underachiever besonders von einem computergestützten Training jener visuell-räumlichen Fertigkeiten, die zentral für Mathematikleistungen sind, profitieren? Erhöht das auch die neurale Effizienz bei der Aufgabenbearbeitung? Im Hinblick einerseits auf das gesellschaftliche Anliegen, junge Menschen bestmöglich nach ihren Potentialen zu fördern und andererseits unter Beachtung aktueller Erkenntnisse der Gehirnforschung, soll das Projekt zu einem besseren Verständnis von Diskrepanzen zwischen intellektuellen Potentialen und schulischen Leistungen beitragen und vor allem bei der Klärung der Frage helfen, ob und inwieweit diese Diskrepanzen durch Training vermindert werden können. Ausgehend von aktuellen Befunden, welche gute Mathematikleistungen mit figural-räumlichen Kompetenzen und Strategien in Zusammenhang bringen, ist eine Prätest-Training-Posttest-Studie geplant, durch welche wir (a) neurophysiologische Korrelate der mathematischen Begabung bei Mädchen und Knaben, die über- vs. unterdurchschnittliche Schulleistungen in Mathematik zeigen, entdecken können; und (b) die (neurophysiologischen) Reaktionen dieser Personengruppen auf ein Training visuell- räumlicher Fertigkeiten untersuchen wollen. Im Hinblick auf Geschlechtsunterschiede in der Mathematikleistung soll damit die Frage beantwortet werden, ob das Training die Gehirne der Mädchen "neural effizienter" beim Lösen mathematischer Aufgaben machen kann. Wir erwarten uns neurowissenschaftlich wie auch für die Pädagogische Psychologie relevante Erkenntnisse über die Ursachen von (Mathematik-)Underachievement speziell bei Mädchen (aber auch bei Knaben). Aus den Befunden sollten sich Implikationen ableiten lassen, wie seitens der Pädagogik mit "Underachievement" umgegangen werden könnte, bis hin zu zukünftigen Applikationen in Form neuerer "neuropädagogischer" Zugänge wie z.B. Neurofeedback.

Forschungsstätte(n)
  • Universität Graz - 100%
Internationale Projektbeteiligte
  • Laura Martignon, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg - Deutschland
  • Elsbeth Stern, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich - Schweiz

Research Output

  • 1302 Zitationen
  • 8 Publikationen
Publikationen
  • 2012
    Titel Investigating Neural Efficiency in the Visuo-Spatial Domain: An fmri Study
    DOI 10.1371/journal.pone.0051316
    Typ Journal Article
    Autor Lipp I
    Journal PLoS ONE
    Link Publikation
  • 2012
    Titel EEG alpha power and creative ideation
    DOI 10.1016/j.neubiorev.2012.12.002
    Typ Journal Article
    Autor Fink A
    Journal Neuroscience & Biobehavioral Reviews
    Seiten 111-123
    Link Publikation
  • 2010
    Titel Two- vs. three-dimensional presentation of mental rotation tasks: Sex differences and effects of training on performance and brain activation
    DOI 10.1016/j.intell.2010.06.001
    Typ Journal Article
    Autor Neubauer A
    Journal Intelligence
    Seiten 529-539
    Link Publikation
  • 2013
    Titel Sex differences in neural efficiency: Are they due to the stereotype threat effect?
    DOI 10.1016/j.paid.2013.06.007
    Typ Journal Article
    Autor Dunst B
    Journal Personality and Individual Differences
    Seiten 744-749
    Link Publikation
  • 2012
    Titel Tackling creativity at its roots: Evidence for different patterns of EEG alpha activity related to convergent and divergent modes of task processing
    DOI 10.1016/j.ijpsycho.2012.02.012
    Typ Journal Article
    Autor Jauk E
    Journal International Journal of Psychophysiology
    Seiten 219-225
    Link Publikation
  • 2012
    Titel Differential effects of cognitive inhibition and intelligence on creativity
    DOI 10.1016/j.paid.2012.04.014
    Typ Journal Article
    Autor Benedek M
    Journal Personality and Individual Differences
    Seiten 480-485
    Link Publikation
  • 2011
    Titel EEG alpha synchronization is related to top-down processing in convergent and divergent thinking
    DOI 10.1016/j.neuropsychologia.2011.09.004
    Typ Journal Article
    Autor Benedek M
    Journal Neuropsychologia
    Seiten 3505-3511
    Link Publikation
  • 2011
    Titel Sex and training differences in mental rotation: a behavioral and neurophysiological comparison of gifted achievers, gifted underachievers and average intelligent achievers
    DOI 10.1080/13598139.2011.628849
    Typ Journal Article
    Autor Bergner S
    Journal High Ability Studies
    Seiten 155-177

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