„Am Puls“-Wissenschaftstalk
Pflanzenpower – grüne Helden für die Ernährung von morgen
Ohne Pflanzen würde der Mensch nicht existieren. Pflanzen sind die Basis unserer täglichen Ernährung und spielen eine unverzichtbare Rolle in der sicheren Lebensmittelversorgung. Doch die Ernährungssicherheit steht vor erheblichen Herausforderungen. Der Klimawandel, der zu steigenden Temperaturen und extremen Wetterbedingungen führt, gefährdet nicht nur die Ernteerträge, sondern hat auch massive Auswirkungen auf die Biodiversität und vernichtet vor allem viele Lebensräume.
Daher sind ein sorgsamer Umgang mit den Ressourcen, die für die Produktion von Nahrungsmitteln zu Verfügung stehen, sowie die Förderung der Biodiversität von zentraler Bedeutung. Hierzu sind umfassende Maßnahmen notwendig. Dazu zählen ein besseres wissenschaftliches Verständnis, wie Pflanzen funktionieren, die Entwicklung und Förderung nachhaltiger Anbaumethoden genauso wie die Stärkung regionaler Produktion durch die Unterstützung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.
Welche Faktoren bedrohen unsere Nahrungsmittelversorgung, und welche Wege gibt es, diesen Gefahren entgegenzuwirken? Wie reagieren Pflanzen auf ihre Umwelt und wie passen sie sich an den Klimawandel an? Was kann jede:r Einzelne tun, um zu einer zukunftsfähigen Lebensmittelversorgung beizutragen?
Ilse Kranner, Universität Innsbruck, Institut für Botanik
Ilse Kranner studierte Botanik und Biochemie an der Universität Graz und ist seit 2012 ordentliche Professorin an der Universität Innsbruck. Dort ist sie Leiterin des Instituts für Botanik, wo sie auch die Forschungsgruppe Stress-Stoffwechsel leitet. Von 2014 bis 2023 war sie Referentin für Biologie im Kuratorium des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF.
Ilse Kranners Hauptinteresse gilt der Stressphysiologie von Pflanzen mit Schwerpunkt auf dem Redox-Stoffwechsel. Eines der Ziele ist es, die molekularen Mechanismen zu entschlüsseln, welche der pflanzlichen Stresstoleranz sowie der Langlebigkeit und der Alterung von Samen zugrunde liegen. Ihre Forschung hat Relevanz für die Landwirtschaft und die Saatgutindustrie, auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Sie betreut regelmäßig Bachelor-, Master- und PhD-Studierende und steht Nachwuchswissenschaftler:innen als Mentorin zur Verfügung.
Romed Giner, Gemüsebaumeister, Jagglerhof
Nach seiner klassischen Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter absolvierte Romed Giner den ersten Meisterkurs für Gemüsebau in Tirol. Sein Wissen und Interesse setzt er heute für einen nachhaltig bewirtschafteten Boden als Grundlage für den gesunden Wachstum von Feldgemüse ein. „Gesunder Boden - gesunde Pflanzen“ ist sein Leitsatz. Als Feldgemüsebauer am Jagglerhof verwaltet Romed Giner einen Betrieb mit 25 Ganzjahresangestellten und bis zu 40 Saisonarbeitern. Bewirtschaftet werden 60 ha im Tiroler Inntal. Angebaut werden unter anderem Erdäpfel, Salate und Radieschen. Seit Jahren werden immer wieder mehrere Hektar Fläche auf biologische Produktionsweise umgestellt. Die Chancen für die pflanzliche Produktion und Ernährung sind groß, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Daher ist Romed auch in mehreren Funktionen wie z.B. als Obmann Stv. der Tiroler Gemüsebauern tätig.
„Am Puls“-Wissenschaftstalk
Dienstag, 22. Oktober 2024, Haus der Musik, Innsbruck
Ilse Kranner, Pflanzenwissenschaftlerin, Universität Innsbruck
Romed Giner, Gemüsebaumeister, Jagglerhof
Alois Vahrner, Moderation, Tiroler Tageszeitung
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Tiroler Tageszeitung und der Universität Innsbruck statt.