Tierisch clever – die Psychologie der Tiere

Die Psychotherapeutin Roswitha Zink, eine Expertin für tiergestützte Therapien, und der Verhaltensforscher Ludwig Huber vom Messerli Forschungsinstitut an der Veterinärmedizinischen Universität Wien erörterten die kognitiven und emotionalen Fähigkeiten von Tieren.

Tiere haben für den Menschen seit jeher eine große Bedeutung. Früher zählten Tiere in erster Linie als Arbeitshilfe, Transportmittel oder Nahrungsmittellieferanten. Der Hund beispielsweise diente als Wächter oder Helfer bei der Jagd. Heute steht vielfach der emotionale Nutzen im Vordergrund.

Aber wie emotional sind unsere Tiere eigentlich? Können wir ihnen Rationalität und ein Bewusstsein zuschreiben? Verfügen sie über soziale Intelligenz und wenn ja, welche Tierarten und in welchem Maß? Haben bestimmte Tiere besondere Wahrnehmungen und heilsame Einflüsse, die therapeutisch eingesetzt werden können?

Roswitha Zink, Ludwig Huber, Jasmin Dolati
© FWF/Sylvia Fritsch

Roswitha Zink, Geschäftsführerin des Therapiezentrums Lichtblickhof, Psychotherapeutin und Heilpädagogin

Roswitha Zink ist Psychotherapeutin, Erlebnispädagogin, Outdoortrainerin, Reitlehrerin und Landwirtin. Sie gründete gemeinsam mit drei anderen Frauen 2001 den Lichtblickhof, ein Zentrum für Therapie mit Tieren in einer psychiatrischen Klinik in Wien, wo seither jährlich 500 Kinder behandelt werden. Um Fortschritte in der professionellen Therapiemethode und der Ausbildung von Tieren zu erzielen, schuf sie eine Kombination aus auf Biologiewissen basierender Ausbildung und psychotherapeutischer Kinderbehandlung. 2016 startete sie ein neues wissenschaftliches Projekt zu den Hintergründen der Atmung und Herzfrequenz von Menschen und Tieren in therapeutischen Sitzungen. 

Ludwig Huber, Messerli Forschungsinstitut an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Verhaltensbiologe und Kognitionswissenschaftler

Ludwig Huber ist Professor für die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Tierethik und der Mensch-Tier--Beziehung am Messerli Forschungsinstitut, einem interdisziplinären Institut der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien und der Universität Wien. Dort leitet er die Abteilung für vergleichende Kognition, zu der das Clever Dog Lab Vienna und die Forschungsstation für Kognition und Kommunikation (Haidlhof) gehören. Seine Forschung konzentriert sich auf die Kognition von Tieren in einem breiten, vergleichenden Ansatz, der so unterschiedliche Arten wie Menschen, Krallenaffen, Hunde, Kea, Tauben, Schildkröten, Eidechsen, Frösche und Fische umfasst. Er ist (Mit-)Autor von 195 Forschungsartikeln, 41 Buchkapiteln und 3 Büchern zu diesen Themen. Der Wissenschaftsfonds FWF fördert mehrere seiner Forschungsprojekte.

„Am Puls“-Wissenschaftstalk

3. Oktober 2023, Theater Akzent

Ludwig Huber, Messerli Forschungsinstitut an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Verhaltensbiologe und Kognitionswissenschaftler

Roswitha Zink, Geschäftsführerin des Therapiezentrums Lichtblickhof, Psychotherapeutin und Heilpädagogin

Jasmin Dolati, Moderation, Programmchefin ORF-Radio Wien

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem ORF-Radio Wien statt.

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