Die Mehrheit sind wir – Frauengesundheit in Österreich

Gesundheitsexpertin Sylvia Gaiswinkler (GÖG) und Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-Willer von der Medizinischen Universität Wien beleuchteten am 28. November 2023 das Thema aus Wissenschaft und Praxis. Erfahren Sie im Video-on-demand zum „Am Puls“-Wissenschaftstalk mehr über Frauengesundheit in Österreich.

Die Medizin war und ist vorwiegend männlich orientiert. Frauen leben zwar länger, verbringen aber laut dem österreichischen Frauengesundheitsbericht weniger Lebensjahre bei guter Gesundheit. Es gibt gesundheitliche Besonderheiten, von denen eben nur Frauen betroffen sind – und solche, die bei Frauen häufiger oder in anderer Form als bei Männern auftreten. Frauen zeigen bei manchen Krankheiten andere Symptome und reagieren auf Therapien anders als Männer. So werden beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen trotz ihrer Häufigkeit als Todesursache bei Frauen weiterhin als typisch männliche Erkrankungen wahrgenommen.

Was sind die wichtigsten frauentypischen Gesundheitsrisiken und wie können sie vermindert werden? Wie kann es gelingen, dass frauenspezifische Aspekte in Gesundheitsforschung, Gesundheitsförderung und medizinischer Versorgung und Diagnostik künftig mehr Beachtung finden? Wie wirken sich unterschiedliche Lebenslagen und soziale Faktoren auf die Gesundheit der Frauen aus?

Sylvia Gaiswinkler, Alexandra Kautzky-Willer und Jasmin Dolati auf der Bühne
© FWF/Sylvia Fritsch

Sylvia Gaiswinkler, Senior Health Expert, Gesundheit Österreich GmbH

Sylvia Gaiswinkler ist Soziologin und arbeitet als Senior Health Expert an der Gesundheit Österreich GmbH. Seit 2016 koordiniert sie den strategischen Prozess zur Umsetzung des Aktionsplans Frauengesundheit, seit 2022 ist sie für die Koordinationsstelle Frauen- und Gendergesundheit verantwortlich. Als Expertin setzt sie sich mit sozioökonomischen Effekten auf Gesundheit auseinander, insbesondere mit dem Einfluss von Geschlecht und Gender, Migrations- und Fluchthintergrund und unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Sie ist Erstautorin und Projektleiterin des im Februar 2023 veröffentlichten Frauengesundheitsberichts 2022.

Alexandra Kautzky-Willer, Professorin für Gendermedizin, Medizinische Universität Wien

Alexandra Kautzky-Willer leitet seit 2018 die Klinische Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel und ist Teil des Management-Teams der Universitätsklinik für Innere Medizin III des AKH und der Medizinischen Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der Stoffwechselstörungen und der Gendermedizin. 2010 wurde die Gender Medicine Unit an der Medizinischen Universität Wien gegründet und Alexandra Kautzky-Willer zur ersten Professorin für Gendermedizin in Österreich berufen. Sie untersucht biologische und psychosoziale Unterschiede zwischen Männern und Frauen – sowohl beim Gesundheitsbewusstsein als auch bei der Entstehung und Wahrnehmung von Krankheiten. Im selben Jahr übernahm sie die Leitung des ersten postgraduellen Universitätslehrgangs für Gendermedizin in Europa. Seit 2013 ist sie Obfrau der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin und von 2017 bis 2022 war sie Präsidentin der International Society of Gender Medicine. 2018/19 war sie Präsidentin der Österreichischen Diabetes Gesellschaft und seit 2022 ist sie stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin. Der Wissenschaftsfonds FWF förderte einige ihrer Forschungsprojekte.

„Am Puls“-Wissenschaftstalk

28. November 2023, Theater Akzent

Sylvia Gaiswinkler, Senior Health Expert, Gesundheit Österreich GmbH

Alexandra Kautzky-Willer, Professorin für Gendermedizin, Medizinische Universität Wien

Jasmin Dolati, Moderation, Programmchefin ORF-Radio Wien

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem ORF-Radio Wien statt.

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